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Überwachung 2015: Weiterhin Gentechnik-Spuren in vielen Lebensmitteln - Tendenz abnehmend

(08.11.2016) Gentechnik-Spuren in Lebensmitteln haben sich in den letzten Jahren auf einem bestimmten Niveau eingependelt. Bei sojahaltigen Produkten sind es um die 20 Prozent, bei den Maiserzeugnissen um die fünf Prozent, die solche Spuren enthalten. Aber der Trend geht eindeutig nach unten. 2015 enthielten nur noch knapp 19 Prozent der Sojaproben und zwei Prozent der Maisproben gentechnisch veränderte Bestandteile. Auch sonst gab es nicht viel zu beanstanden: Ein Sojaprodukt war nicht vorschriftsmäßig gekennzeichnet, in zwei Fällen wurden nicht zugelassene GVO gefunden.

Lebensmittelüberwachung bundesweit bis 2015 Soja, Mais Anteil positiver Proben in Prozent

Anteil GVO-positiver Proben bei soja- und maishaltigen Lebensmitteln 2000 bis 2015, bundesweit. Daten für 2015 aus bislang elf Bundesländern
Stand: November 2016

Lebensmittelüberwachung Gentechnik 2015 Soja, Mais Stand 08.11.2016

2015: Anteil GVO-positiver Proben bei soja- und maishaltigen Lebensmitteln in den einzelnen Bundesländern.
Stand: 8. November 2016

ohne Gentechnik Label 3x2

Auch „Ohne Gentechnik“-Produkte sind nicht frei von Gentechnik-Spuren. Diese liegen aber immer unter 0,1 Prozent.

Großes Foto oben: luchschen 123RF

Im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung der Länder wurden auch 2015 wieder mehr als dreitausend Lebensmittelproben auf Bestandteile gentechnisch veränderter Pflanzen überprüft.

Für das Jahr 2015 liegen bislang Daten von elf Bundesländern vor. Schwerpunkt waren wie in früheren Jahren soja- und maishaltige Lebensmittel. Nur noch knapp 19 Prozent der Sojaprodukte waren GVO-positiv. Auch bei den Maiserzeugnissen geht der Trend mit nur noch zwei Prozent weiter nach unten. Die Ergebnisse in den einzelnen Bundesländern sind allerdings sehr unterschiedlich. Waren bei Sojaprodukten in Baden-Württemberg in über 30 Prozent der Proben und in Schleswig-Holstein sogar in 44 Prozent der Proben - allerdings war hier der Probenmumfang (18) sehr gering -, Spuren von gv-Soja nachweisbar, so waren es etwa in Hessen nur acht Prozent. In sechs von elf Bundesländern lag der Anteil positiver Proben bei den Maiserzeugnissen unter einem Prozent, hingegen im Saarland bei über 30 Prozent. Die nachgewiesenen Gentechnik-Spuren waren in der Regel sehr gering und lagen mit nur wenigen Ausnahmen unter 0,1 Prozent.

Auch 2015 waren Verstöße gegen die Kennzeichnungsvorschriften die Ausnahme. Nur in Baden-Württemberg wurde bei einer Probe Sojalecithin der Schwellenwert von 0,9 Prozent ohne Kennzeichnung überschritten. Auch in Rheinlandpfalz (2 Proben Soja) und in Sachsen (1 Probe Mais) wurden GVO-Bestandteile über 0,9 Prozent gefunden, die Produkte waren aber vorschriftsmäßig gekennzeichnet.

Funde von in der EU nicht zugelassenen GVO kamen nur vereinzelt vor. In Hessen enthielt eine Probe Reis nicht zugelassenen gv-Reis Bt63. Bereits vor zehn Jahren war in mehreren Bundesländern Bt63 in Reisprodukten aus China nachgewiesen worden. Dort hatte es 2002/03 Anbauversuche mit diesem gv-Reis gegeben. Auch 2014 war dann erneut in einer Probe Reis (Hamburg) Bt63 gefunden worden.

Im Unterschied zum Vorjahr, wo in Hamburg und Hessen zahlreiche nicht zugelassene gentechnisch veränderte Papaya-Früchte entdeckt wurden, war 2015 unter den kontrollierten Früchten bislang nur in Hamburg noch eine Papaya gentechnisch verändert.

Einige Bundesländer haben auch 2015 wieder „Ohne-Gentechnik“- und Bioprodukte untersucht. In Baden-Württemberg wiesen 24 Prozent der „Ohne Gentechnik“-Sojaprodukte geringe Gentechnik-Spuren auf, in Bayern waren zehn Prozent der „Ohne Gentechnik“-Produkte (davon 28 Prozent Bio) nicht frei von geringfügigen GVO-Anteilen.

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