StarLink-Mais: Allergieverdacht nicht bestätigt

StarLink-Mais, der in den USA eine beispiellose Rückrufaktion von Lebensmittelprodukten ausgelöst hatte, soll nach einer 2001 veröffentlichten Untersuchung doch nicht die Ursache von mehreren Allergie-Fällen gewesen sein. Anders als ein Untersuchungsbericht hält jedoch die US-amerikanische Umweltbehörde EPA die vorliegenden Daten nicht für ausreichend, um den Allergie-Verdacht eindeutig zu entkräften. Die EPA wird auch weiterhin keine Spuren von StarLink-Mais in Lebensmitteln tolerieren.

Maiskolben

Verdacht ausgeräumt: Es wurden keine Hinweise gefunden, dass der Verzehr von Produkten mit StarLink-Mais Allergien auslösen könnte.

Die Vorgeschichte. Im Herbst 2000 wurde in unzähligen US-amerikanischen Lebensmitteln Spuren des gentechnisch veränderten insektenresistenten StarLink-Maises gefunden. In diesem Mais wird aufgrund neu eingeführter Gensequenzen ein Protein (Cry9c) gebildet, das die Eigenschaft besitzt, im menschlichen Verdauungstrakt längere Zeit stabil zu bleiben. Daraus wurde der Verdacht abgeleitet, das Cry9c-Protein könne Allergien auslösen. Da keine entlastenden Untersuchungen vorlagen, wurde der StarLink-Mais von den US-Behörden ausschließlich als Futtermittel, nicht jedoch als Lebensmittel zugelassen.

Aus im einzelnen nicht geklärten Gründen gelangte der StarLink-Mais dennoch in die Lebensmittelverarbeitung. Millionen Produkte wurden aus den Supermärkten zurückgerufen.

In den USA löste der Fall eine breite öffentliche Diskussion über gentechnisch veränderte Lebensmittel aus. Hunderte von Personen meldeten sich bei den Gesundheitsbehörden und klagten über verschiedene allergische Reaktionen, die sie auf die Beimischungen mit StarLink-Mais zurückführten.

Die Untersuchungen. Darauf beauftragte die US-Gesundheitsbehörde FDA ein bekanntes öffentliches Fachinstitut, das Center for Desease Control and Prevention (CDC), genauer zu untersuchen, ob das StarLink-Protein tatsächlich Ursache der gemeldeten Allergie-Fälle sei.

  • 28 der Personen, die Beschwerden im Zusammenhang mit dem StarLink-Fall gemeldet hatten, litten tatsächlich unter Allergien.
  • 17 Personen aus dieser Gruppe stellten Blutproben zur Verfügung. Diese wurden mit speziellen Analysemethoden (ELISA-Test) auf mögliche Antikörper gegen das Cry9c-Protein untersucht. In keiner Blutprobe wurden Antikörper gefunden, die auf eine allergische Immunantwort auf das Cry9c-Protein hindeuten könnten.
  • Das gleiche Ergebnis zeigten Blutproben von Personen, die auf mehrere Allergene reagieren. Auch ältere Proben aus Blutprobenbanken, die vor der Markteinführung von StarLink-Mais entnommen und archiviert wurden, zeigten keine Immunreaktion. In keinem Fall wurden Antikörper entdeckt, die als Indiz für „StarLink-Allergien“ hätten gedeutet werden können.

Für die CDC-Experten zeigten sich nicht die geringsten Anzeichen für allergische Reaktionen auf das Cry9c-Protein.

Zweifel an der Entwarnung. Mehrere gentechnik-kritische Gruppen meldeten jedoch Zweifel an den Schlussfolgerungen aus den CDC-Untersuchungen an. Es wurde angemerkt, dass nur wenige der Personen, die sich über Beschwerden nach dem Verzehr von Lebensmitteln mit StarLink-Beimischungen beklagt hatten, mit Blutproben an der Studie teilgenommen haben. Vor einem abschließenden Befund über die gesundheitliche Unbedenklichkeit des StarLink-Maises wurden weitere Untersuchungen gefordert. CDC und FDA hatten nur die Fälle in der Studie berücksichtigt, bei denen es sich vermutlich um allergische Beschwerden handelte. Andere gesundheitliche Probleme seien nicht näher untersucht worden

Überprüfung vor Markteinführung. Die Studie zum StarLink-Mais zeige, so das CDC in seinem Abschlussbericht, wie notwendig sorgfältige Untersuchungen eines möglichen allergenen Potential gentechnisch veränderter Lebensmittel seien - bevor sie in die Nahrungskette gelangen.