Oliven am Baum

Olive

Forschungsschwerpunkt Pilzresistenz
Freilandversuche EU: 2 (Italien, 1998 - 2012)

Die Olive (Olea europa) ist die Frucht des Olivenbaums. Dieser wächst in warmgemäßigten bis subtropischen Klimaregionen. Das Hauptanbaugebiet ist der Mittelmeerraum. Führend in der Oliven-Produktion sind mit Abstand Spanien, Italien und Griechenland. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist der Anbau außerdem in der Türkei und in Marokko.

Nur ein geringer Teil der Olivenernte wird frisch oder mariniert verzehrt, der Großteil wird verarbeitet zu Speiseöl.

Olivenöl wird in Kosmetikprodukten verarbeitet. Aus dem sehr harten Holz des Olivenbaums werden vor allem Küchenartikel hergestellt.

Beispiele Forschung und Entwicklung (Gentechnik, neue Züchtungsverfahren)

Oliven

Ende eines Feldversuchs. Im Sommer 2012 musste ein Versuchsfeld mit gentechnisch veränderten Oliven- und Kirschbäumen sowie Kiwipflanzen an der Universität Tuscia (Italien) auf Anordnung der Regierung vernichtet werden.

Resistenz gegen Pilzerkrankungen wie die Augenfleckenkrankheit, die am weitesten verbreitete Olivenkrankheit. Sie wird ausgelöst durch den Pilz Spilocaea oleagina. Die befallenen Blätter weisen runde, an ein Pfauenauge erinnernde Verfärbungen auf. Ab einem Befall von etwa 30 Prozent werden im Olivenanbau Fungizide oder Kupferpräparate eingesetzt.

Bereits seit 1982 wurde an der Universität Tuscia (Italien) nach neuen Konzepten gesucht, wie sich die Bäume besser gegen Krankheitserreger schützen könnten. Im Verlauf der Forschungen wurden gv-Olivenbäume entwickelt, die infolge eines neu eingeführten Gens (Osmotin-Gen) Abwehrstoffe gegen Pilze bilden. Im Freiland sollte überprüft werden, ob dieses Konzept grundsätzlich funktioniert. Seit 1998 wurden erste Prototypen von resistenten gv-Olivenbäumen in einem langfristig angelegten Freilandversuch getestet. Die erste Genehmigung wurde noch einmal bis 2008 verlängert, eine weitere Verlängerung jedoch abgelehnt. Als eine gentechnik-kritische Umweltorganisation den Versuch in Tuscia öffentlich anprangerte, ordneten die Behörden 2012 die Zerstörung der Bäume an. Damit war ein seit 30 Jahren laufendes, öffentlich finanziertes Forschungsprojekt vorzeitig beendet.

Kleinere Bäume, veränderte Wüchsigkeit. Ziel ist eine geringere Größe und eine veränderte „Architektur“ der Bäume. Dadurch soll der mechanische Schnitt der Bäume und die Ernte erleichtert werden.

Foto oben: Nick Fraser / wikimedia