Kichererbsen

Kichererbsen

Forschungsschwerpunkte Insektenresistenz, Trockentoleranz
Freilandversuche USA: 1 (2006)
Indien, Pakistan, Australien

Die Kichererbse (Cicer arietinum; engl.: Chickpea) wird weltweit in subtropischen Klimaregionen angebaut. Hauptanbauland ist Indien, weitere wichtige Anbauländer sind Australien, Äthiopien, Myanmar, Pakistan, Russland und die Türkei.

In Indien sind die proteinreichen Kichererbsen Grundnahrungsmittel.

Kichererbsen werden in verschiedenen Zubereitungsformen verzehrt, eingeweicht und gekocht als Püree (im arabischen Raum: Hummus), geröstet als Kaffeeersatz, als Mehl für Gebäck (oft zusammen mit Weizenmehl) und als Knabbergebäck.

In Spanien sind gekochte oder geröstete Kichererbsen Grundlage für das Nationalgericht Garbanzos. In Indien werden die jungen Pflanzen als Salat oder gekocht wie Spinat gegessen.

Neben der Verwendung als Lebensmittel werden Kichererbsen auch als Futterpflanze genutzt.

Beispiele Forschung und Entwicklung (Gentechnik, neue Züchtungsverfahren)

Resistenz gegen verschiedene Schadinsekten wie den Vierfleckigen Bohnenkäfer (Callosobruchus maculatus), die Baumwollkapseleule (Helicoverpa armigera) sowie Blattläuse. In Indien sind verschiedene gv-Kichererbsen entwickelt worden, in denen ein oder mehrere Bt-Protein-Varianten gegen schädliche Schmetterlinge oder Käfer gebildet werden. Einige dieser Linien wurden in Freilandversuchen in den USA getestet. In Indien hat zwar die Zentralregierung grünes Licht für Freilandversuche gegeben, da aber die Bundesstaaten selber über Freisetzungen auf ihrem Territorium entscheiden können und bislang nur wenige dem zustimmen, sind Feisetzungsvorhaben ins Stocken geraten.

Trocken- und Stresstoleranz. Wissenschaftler des Indian Institute of Pulses Research (ICAR) haben transgene Kichererbsen entwickelt, die besser mit Trockenheit und anderen Umwelt-Stressbedingungen klarkommen. Sie übertrugen hierzu ein Gen aus Arabidopsis, das eine wichtige Rolle bei der Stressregulation der Pflanze spielt.

Ebenfalls in Indien wurden transgene Kichererbsen erzeugt, die neben einer Trockentoleranz auch erhöhte Eisen- und Zinkgehalte in den Samen aufweisen. Die Forscher reduzierten den Cytokinin-Gehalt in der Wurzel, indem sie ein Gen für ein Cytokinin abbauendes Enzym in die Pflanze einführten. Das Pflanzenhormon Cytokinin spielt eine wichtige Rolle bei der Wachstumsregulation. Die Verringerung des Cytokinin-Gehaltes in der Wurzel führte zu verstärktem Längenwachstum und stärkerer Verzweigung der Wurzeln. Sie erreichten so tiefere Schichten im Boden, aus denen sie bei Trockenheit noch Wasser und Nährstoffe aufnehmen konnten.

Auch in Australien haben sich Wissenschaftler der Queensland University of Technology zum Ziel gesetzt, Kichererbsen mit einer höheren Toleranz gegenüber Trockenheit auszustatten. Nach Übertragung eines Gens aus einem einheimischen Gras, zeigten sich die transgenen Kichererbsen nicht nur robuster bei Dürre und hohem Salzgehalt im Boden, sondern auch resistenter gegenüber einer Pilzerkrankung (Botrytis cinera). Ein Freilandversuch mit diesen Kichererbsen wurde bereits gestartet.

Auch mit den neuen Genome editing-Methoden arbeitet man inzwischen daran, Kichererbsen robuster gegenüber Trockenheit zu machen. In einem internationalen Projekt unter Leitung des International Crops Research Institute for the Semi-Arid Tropics in Indien wurde das Genom von über 3000 Kichererbsenvarianten sequenziert. Dabei konnten auch Gene identifiziert werden, die für die Entwicklung klimaresilienter Sorten in Frage kommen können.

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