Süßkartoffel

Süßkartoffel

Forschung Virusresistenz, Nährstoffanreicherung
Freilandversuche USA: 18 (1989-2013),
Kenia, Uganda, Ghana, Philippinen

Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas), auch Batate genannt, wird in den meisten tropischen sowie in einigen subtropischen und warmgemäßigten Regionen angebaut. Führendes Anbauland ist mit großem Abstand China. Weitere wichtige Erzeugerländer sind Malawi, Nigeria und Tansania. In Europa werden sie in Italien, Spanien, Portugal und Griechenland angebaut.

Süßkartoffeln sind in vielen tropischen Ländern ein Grundnahrungsmittel. Sie werden wie Kartoffeln zubereitet, aber auch zu Mehl, Stärke und zu alkoholischen Getränken (in Westindien und Lateinamerika) verarbeitet. Die Blätter werden in afrikanischen Ländern als Gemüse ähnlich wie Spinat verzehrt.

Neben der Verwendung als Lebensmittel werden Süßkartoffeln auch genutzt

  • als Futtermittel (Knollen und Blätter)
  • zur Gewinnung von Biokraftstoffen (Bioethanol). So werden in einigen Bioethanolanlagen in China hauptsächlich Süßkartoffeln eingesetzt.

Süßkartoffeln enthalten in ihrem Genom DNA-Sequenzen von Agrobakterien. Neben dieser transfer-DNA (T-DNA) findet man auch Fremdgene aus anderen Organismen im Süßkartoffel-Genom. Die Gene werden in der ganzen Pflanze exprimiert. Das Einschleusen der Gene durch Agrobakterien erfolgte vor tausenden von Jahren auf natürliche Weise (horizontaler Gentransfer) und verlieh der Pflanze als Kulturpflanze wahrscheinlich vorteilhafte Eigenschaften. Die Wildformen der Süßkartoffel weisen keine Fremd-DNA auf.

Süßkartoffel

Mit Süßkartoffeln gegen Vitamin A-Mangel: Mit konventionellen Züchtungsmethoden ist es Wissenschaftlern am International Potato Center (CIP) gelungen, eine Süßkartoffel mit erhöhtem Vitamin A-Gehalt zu entwickeln. Die Süßkartoffel wurde in zehn afrikanischen Ländern an zwei Millionen Kleinbauern verteilt.

Foto: S. Quinn / International Potato Center (CIP), CC BY-NC-SA 2.0 

Beispiele Forschung und Entwicklung (Gentechnik, neue Züchtungsverfahren)

Resistenz gegen verschiedene Viren. Südafrikanische Wissenschaftler haben Süßkartoffeln entwickelt, die gegen vier verschiedene Viren resistent sind. Durch Übertragung von DNA-Abschnitten des Viren-Erbgutes kann die Vermehrung der Viren in der Pflanze blockiert werden (RNA-Interferenz, RNAi).

Resistenz gegen den Süßkartoffel-Rüsselkäfer. Cylas formicarius ist einer der bedeutendsten Schädlinge im Süßkartoffelanbau. Um eine Resistenz zu erzeugen wird u.a. die RNAi-Methode eingesetzt.

Anreicherung mit Vitamin A. Die Unterversorgung mit Vitamin A ist in armen Ländern ein großes Gesundheitsproblem. Im Rahmen des Programms HarvestPlus wurden neue Vitamin A angereicherte Süßkartoffel-Sorten mit Hilfe moderner Züchtungsverfahren (Smart breeding) entwickelt. Inzwischen werden sie in mehreren afrikanischen Ländern angebaut. Diese Sorten gelten nicht als gentechnisch veränderte Organismen (GVO).