Milch

Laktose, Milchzucker

mögliche Anwendung der Gentechnik Kennzeichnung
Milchzucker aus Kuhmilch
Chymosin, hergestellt mit Hilfe von gv-Mikroorganismen nein
Fütterung mit gv-Futtermitteln nein
Human-Milchzucker für Säuglinge
hergestellt mit gv-Mikroorganismen nein

Laktose (Milchzucker) besteht aus zwei Zucker-Bausteinen (Glukose und Galaktose). Er kommt in der Milch der Säugetiere vor und fördert die Verdauung und den Aufbau der Darmflora bei Säuglingen.

Laktose findet Verwendung in Kindernahrung, Säuglingsnahrung und diätetischen Erzeugnissen. Außerdem:

Für den Einsatz in der Säuglingsernährung - besonders wenn das mütterliche Stillen nicht möglich ist - wird humaner Milchzucker bevorzugt, der für Neugeborene und Säuglinge nicht nur besser verdaulich ist, sondern auch den Aufbau einer gesunden Darmflora förderlich ist. Inzwischen ist es möglich, solche speziellen humanen Milchzuckermoleküle (z.B. 2‘-Fucosyllactose ) in Fermentationsprozessen mit Hilfe gv-Mikroorganismen herzustellen. Einige Produkte sind in der EU nach den Bestimmungen der Novel Food-Verordnung (258/97) zugelassen.

Gentechnik

Mögliche Anwendungen. Rohstoff für die großtechnische Erzeugung von Laktose ist Molke. Sie fällt bei der Käseherstellung an, nachdem aus der Milch die Fette und das Casein-Eiweiß abgetrennt wurden. Um Laktose zu erhalten, durchläuft die Molke mehrere Verarbeitungsschritte, u.a. wird sie im Vakuum eingedampft.

  • Chymosin (Hauptwirkstoff des Labferments): Um aus Milch Käse zu erhalten, wird ihr Labferment zugesetzt. Dadurch wird die Milch dick, und es fällt eine trübe Flüssigkeit an, die Molke. Der überwiegende Teil des eingesetzten Chymosins verbleibt in der Molke. Chymosin, der Hauptwirkstoff des traditionellen Labferments, wird inzwischen häufig mit Hilfe gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt.
  • Humaner Milchzucker (2‘-Fucosyllactose): Herstellung mit Hilfe von gv-Mikroorganismen

Kennzeichnung: Weder Chymosin noch Laktose sind kennzeichnungspflichtig, wenn das Chymosin mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestellt wurde. Das trifft auch auf Human-Milchzucker (Milch-Oligosaccharide) zu.

Futtermittel (Herstellung aus Kuhmilch): Die in der Viehhaltung verwendeten Futtermittel können verschiedene Rohstoffe und Zusätze enthalten, bei denen die Gentechnik eine Rolle gespielt hat. Wenn sojahaltige Futtermittel nicht ausdrücklich „ohne Gentechnik“ deklariert sind, enthalten sie in der Regel gentechnisch veränderte Sojabohnen.

Großes Foto oben: Irochka /123RF