Xenotransplantation

Übertragung von Zellen, Geweben und Organen zwischen nicht verwandten Arten

Da der Bedarf an Spenderorganen weitaus höher ist als das Angebot, wird intensiv nach Alternativen gesucht. Eine Lösung des Problems könnte die Xenotransplantation sein - die Übertragung von Zellen, Geweben und Organen vom Tier auf den Menschen.

Das Hausschwein ist besonders geeignet, da die Organe von Schwein und Mensch in etwa gleich groß sind und ähnliche anatomische und physiologische Merkmale aufweisen. Doch damit der menschliche Körper mit dem fremden Organ zurecht kommt, sind einige Anpassungen erforderlich. Das Hauptproblem ist die immunologische Abstoßungsreaktion: Wird das Organ eines Schweins auf den Menschen übertragen, reagieren Antikörper im menschlichen Blut auf die Antigene an der Oberfläche des fremden Organs. Das menschliche Abwehrsystem wird aktiviert und zerstört das Organ. Mit Hilfe der Gentechnik versucht man dies zu verhindern. Dabei werden heute auch die neuen Genome Editing-Verfahren wie die Gen-Schere CRISPR/Cas eingesetzt.

So verändert man z.B. bestimmte Gene, in denen die Proteine codiert sind, die auf der Zelloberfläche der Organe sitzen und die menschliche Immunabwehr auslösen. Auch fügt man gezielt Gene ein, so dass die Oberfläche der Blutgefäßzellen bestimmte menschliche Proteine (z.B. Thrombomodulin) aufwiesen und keine Blutgerinsel gebildet werden.

Inzwischen ist man in der Forschung schon recht weit. So wurde 2022 erstmals ein genetisch angepasstes Schweineherz in einen lebenden Menschen übertragen. Der Patient starb jedoch wenige Wochen nach der Transplantation, unter anderem aufgrund von Abstoßungsreaktionen. Im März 2024 übertrug man das erste Mal eine Schweineniere auf einen Menschen. An den Schweinezellen waren 69 genetische Veränderungen durchgeführt worden.

Siehe auch

Genome Editing CRISPR/Cas Gen Protein