Schaugarten Üplingen: Polizei beendet Feldbesetzung

(13.03.2009) Die Polizei hat die Besetzung des Schaugartens Üplingen (Sachsen-Anhalt) durch Anti-Gentechnik-Aktivisten nach nur einem Tag beendet. Wie schon im Vorjahr sollen auf dem Gelände Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen gezeigt werden, aber auch Beispiele für nachwachsende Rohstoffe aus bisher wenig bekannten Kulturarten.

Eine kleine Gruppen von Aktivisten war in der Nacht zum Freitag auf das abgezäunte Gelände eingedrungen, hatte dort ein Zelt errichtet und einen Beobachtungsturm besetzt.

Am späten Nachmittag begann ein großes Polizeiaufgebot mit der Räumung des Geländes. Vier Demonstranten mussten von mit Beton gefüllten Ölfässern befreit werden, an die sie sich gekettet hatten. Am frühen Abend hatte die Polizei die Feldbesetzung beendet. Nach Aufnahme der Personalien wurden alle Aktivisten auf freien Fuß gesetzt. Sie müssen mit einer Strafanzeige rechnen. Die Bio Tech Farm GmbH als Betreiber des Schaugartens hatte eine Einladung zur Diskussion mit den Gentechnik-Gegnern abgelehnt, da die Feldbesetzer durch ihre gewaltsame Aktion zu erkennen gegeben hätten, dass ihnen an einer fairen Auseinandersetzung nicht gelegen sei.

Uwe Schrader, FDP-Landtagsabgeordneter in Sachsen-Anhalt und Beiratsmitglied von Bio Tech Farm warf den Besetzern vor, sie wollten eine „anschauliche Darstellung von Innovationen in der Landwirtschaft verhindern.“ Der in Europa einmalige Schaugarten sei ein „Ort des Gedankenaustausches“.

Die Besetzer kritisierten den Schaugarten als „Streichelzoo der Gentechnik“, in dem die Gefahren „ebenso systematisch verschwiegen werden wie die sozialen Folgen.“

Derzeit sind auf dem Gelände des Schaugartens noch keine gentechnisch veränderten Pflanzen ausgesät. Alle Freisetzungsversuche sind von den zuständigen Behörden genehmigt.