Gv-Stärkekartoffel: EU-Zulassung verzögert sich

(05.12.2006) Die EU-Mitgliedstaaten bleiben bei Entscheidungen über die Zulassung von gv-Pflanzen gespalten. Auch der Vorschlag der EU-Kommission, den Anbau einer von der BASF entwickelten gv-Kartoffel mit veränderter Stärkezusammensetzung (Markennname: Amflora) zu erlauben, fand nicht die erforderliche qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten.

Bei der Abstimmung im „Ständigen Ausschuss“ waren elf Länder, darunter auch Deutschland, für die Zulassung, neun dagegen. Nun muss der Umweltministerrat entscheiden. Findet sich auch dort innerhalb von drei Monaten keine qualifizierte Mehrheit, kann die EU-Kommission den Anbau der gv-Kartoffel erlauben. Die BASF rechnet fest damit, die Zulassung rechtzeitig zur Anbausaison 2007 zu erhalten.

Die gv-Kartoffel wäre die erste gv-Pflanze seit 1998, die eine Genehmigung zum Anbau in der EU erhält. Die Amflora-Kartoffel liefert ausschließlich Stärke für die industrielle Verarbeitung. Vorgesehen ist, einen Teil der bei der Stärkegewinnung anfallenden Rückstände als Futtermittel zu verwerten. Dazu ist eine Zulassung der gv-Kartoffel als Leben- und Futtermittel erforderlich. Ein entsprechender Antrag ist gestellt und von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geprüft worden. Eine Entscheidung über diesen Antrag steht noch aus.