Gv-Gerste: Erster Freilandversuch in Deutschland

(26.04.2006) Auf einem Versuchsgelände der Universität Gießen soll erstmals in Deutschland gentechnisch veränderte Gerste ausgesät werden. Es handelt sich um etwa 5000 Pflanzen zweier Linien, die auf einer Fläche von zwölf Quadratmetern ausgebracht werden.

In die Gerstelinien ist jeweils ein fremdes Gen eingeführt worden. Eines vermittelt eine Resistenz gegen Pilzerkrankungen, das andere sorgt für die Produktion eines Enzyms (Glucanase), das eine wichtige Stützsubstanz in den Zellwänden der Gerste abbaut. Dadurch soll die Verwertung der Gerste sowohl im Brauprozesse wie als Tierfutter verbessert werden. Gleichzeitig greifen Glucanasen auch Pilze an und führen so zu einer besseren Widerstandskraft der Gerste gegen Pilzkrankheiten.

In dem Versuch soll untersucht werden, wie sich die neuen Eigenschaften der beiden gv-Gerstelinien auf nützliche Pilze im Boden auswirken. Das Projekt wird im Rahmen des Programms zur biologischen Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Eine Auskreuzung der gv-Pflanze auf andere Pflanzen ist nahezu ausgeschlossen, da Gerste Selbstbefruchter ist. Dennoch werden vorsorglich Maßnahmen durchgeführt, die den Pollenflug minimieren. Der Versuch wurde von Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit genehmigt.

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