Seehofer: Neuer Versuchsanbau?

(29.03.2006) Bundesagrarminister Seehofer hat angekündigt, „in den nächsten Wochen einen intensiven Dialog“ über die Anbau- und Haftungsregeln bei der Nutzung von gv-Mais zu beginnen. In einem Gespräch mit der Passauer Neuen Presse unterstützte er einen Vorschlag von Bauernpräsident Sonnleitner, der sich für einen „wissenschaftlich begleiteten und abgesicherten Versuchsanbau unter Beteiligung aller Gruppen, auch der Gegner“ ausgesprochen hatte.

Zugleich warnte Seehofer davor, ein Abkoppeln von der Gentechnik sei „fatal für Deutschland“.

Schon 2000 hatte der frühere Bundeskanzler Schröder eine ähnliche Idee ins Spiel gebracht. Der damals geplante Versuchsanbau mit gv-Mais wurde jedoch im Zuge der BSE-Krise abgesagt. 2004/05 führten einige Bundesländer mit Unterstützung des Bundesforschungsministeriums einen Erprobungsanbau mit Bt-Mais durch, in dem Daten über Pollenflug und GVO-Einträge in konventionelle Nachbarbestände erhoben wurden. Auf Grundlage der gefunden Ergebnisse wurden erste Regeln der „Guten fachlichen Praxis“ beim Anbau von gv-Mais aufgestellt. Auch das Bundesverbraucherministerium, damals noch unter Leitung von Renate Künast, startete 2005 mit einem eigenen Versuchsprogramm zum Anbau von gv-Mais, um die „Wissensbasis im Bereich der Agro-Gentechnik“ zu vergrößern. Die Versuche sollen auch in diesem Jahr fortgesetzt werden.