Freilandversuche mit pilzresistenten Kartoffeln in mehreren EU-Ländern

(01.02.2006) In Irland, den Niederlanden, Schweden und Deutschland sind 2006 Freisetzungsversuche mit gv-Kartoffeln geplant, die eine gentechnisch vermittelte Resistenz gegen die Kraut- und Knollenfäule besitzen.

Diese Krankheit, die durch den Pilz Phytophthora infestans ausgelöst wird, verursacht im Kartoffelanbau weltweit Ernteausfälle von etwa 20 Prozent. Da der Phytophthora-Pilz flexibel und anpassungsfähig ist, hatten bisher alle Versuche, auf züchterischem Weg zu widerstandsfähigen Sorten zu kommen, wenig Erfolg. In der Landwirtschaft wird der Erreger durch mehrfaches Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln (Fungizide) bekämpft. Auch im ökologischen Landbau bereitet Phytophthora große Probleme.

In die von der BASF entwickelte pilzresistente Kartoffel sind zwei Resistenzgene aus einer wilden, in Mexiko vorkommenden Kartoffelart (Solanum bulbocastanum) eingeführt worden. Wissenschaftler der Universität Wisconsin (USA) hatten diese vor einigen Jahren entdeckt. Da die wilde Art mit den heutigen Kulturkartoffeln nicht kreuzbar ist, mussten die Resistenzgene mit gentechnischen Verfahren übertragen werden.

Um zu überprüfen, ob das neue Resistenzkonzept funktioniert, sind im vergangenen Jahr Freilandversuche in den Niederlanden und Schweden durchgeführt worden. Ab 2006 sind weitere Versuche in Irland und Deutschland geplant, die über mehrere Jahre angelegt sind. Genehmigungsanträge bei den zuständigen Behörden sind eingereicht.

Mehr bei transGEN

Kartoffel