USA: Große Nachfrage nach neuartigem Sojaöl

(13.12.2005) Kellogg’s, weltweit größtes Unternehmen für Cerealien, hat angekündigt, im kommenden Jahr bei einem Teil seiner Produkte ein neuartiges Öl aus Sojabohnen einzusetzen. Das Öl mit dem Markennamen Vistive stammt aus Sojabohnen, die vom Agro-Biotechunternehmen Monsanto entwickelt wurden.

Sie liefern Öle, die einen geringeren Anteil an Linolensäuren besitzen als herkömmliche Sojabohnen (drei Prozent gegenüber acht Prozent). Dadurch hat das Öl eine festere Konsistenz und das für viele Verwendungen notwendige Härten kann ganz oder teilweise entfallen. Beim Härten der Öle, aber auch beim Frittieren oder Backen können aus Linolensäure Trans-Fettsäuren entstehen, die als gesundheitlich problematisch angesehen werden. Produkte, die mit Vistive-Öl hergestellt werden, haben daher einen deutlich niedrigeren Anteil an Trans-Fettsäuren.

Die Verringerung des Linolensäuregehaltes der Sojabohnen ist nicht mit gentechnischen Methoden erzielt worden. Das neue Merkmal ist anschließend in gentechnisch veränderte herbizidresistente Sojabohnen (RoundupReady) eingekreuzt worden, die in den USA inzwischen zum Standard geworden sind. RoundupReady-Sojabohnen sind dort seit 1994 zugelassen. Die US-Behörden gehen davon aus, dass auch die neuen Sorten mit niedrigem Linolensäuregehalt von der damaligen Genehmigung abgedeckt sind.

Eine weitere linolensäure-reduzierte Sojabohne ist von Pioneer, einem Tochterunternehmen von Dupont, entwickelt worden. Auch dafür wurden keine artfremden Gene eingebracht. Das Öl mit Markennamen Nutrium ist seit 2004 auf dem Markt.

Die Nachfrage nach dem neuartigen Sojaöl in den USA ist hoch, da mit Beginn des Jahres 2006 auf allen Lebensmitteln eine Deklaration des Trans-Fettsäuregehalts gesetzlich vorgeschrieben ist. Im kommenden Jahr wird mit einem Anbau der linolensäure-reduzierten Sojasorten auf etwa 280.000 Hektar gerechnet. 2005 lagen die Anbauflächen bei 55.000 Hektar.