MON863-Mais: Französische Wissenschaftler bezweifeln Unbedenklichkeit

(13.03.2007) Eine Gruppe französischer Wissenschaftler hat neue Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit des gentechnisch veränderten Mais MON863 geäußert. Dabei stützt sie sich auf eine erneute Auswertung aller Unterlagen aus den Fütterungsversuchen, die im Vorfeld der Zulassung von dem Agrobiotech-Unternehmen Monsanto durchgeführt wurden.

Die Gruppe um den Biochemiker Gilles-Eric Séralini von der Universität Caen sieht Anzeichen dafür, dass Leber und Nieren der mit MON863 gefütterten Versuchstiere geschädigt wurden. MON863-Mais, der eine Resistenz gegen den Maiswurzelbohrer besitzt, wird in Nordamerika angebaut und ist in der EU als Lebens- und Futtermittel zugelassen.

Schon vor der Zulassung von MON863 in Europa wurde über die Interpretation der Daten aus der Fütterungsstudie diskutiert. So hatte es im Blutbild der mit MON863 gefütterten Tiere statistisch auffällige Abweichungen gegeben. Die Experten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit hatten diese Auffälligkeiten als biologisch nicht relevant eingestuft, da sie sich im Rahmen normaler biologischer Streuung bewegten. Auch bei weiteren Untersuchungen hatte die Behörde keine Hinweise für mögliche gesundheitliche Gefährdungen gefunden.

Nach der von Greenpeace finanzierten Analyse der Monsanto-Unterlagen kommt Séralini zu dem Ergebnis, dass neue Fütterungsversuche über einen längeren Zeitraum erforderlich seien, bevor die gesundheitliche Unbedenklichkeit beurteilt werden könne. Monsanto verwies auf die wiederholte Überprüfung der Unterlagen durch die Behörden. Ein Sprecher des Unternehmens kündigte eine Prüfung der von der Séralini-Gruppe vorgelegten Befunde an.

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