Golden Rice: Erste Freisetzung auf den Philippinen

(16.04.2008) Auf den Philippinen wird seit Anfang April der mit Provitamin A angereicherte Golden Rice im Freiland getestet. Das berichtet Gerard Barry, Koordinator des Golden Rice Network und Mitarbeiter des Internationalen Reisforschungsinstituts (IRRI). Ab 2011 könnte der gentechnisch veränderte Reis für Landwirte erhältlich sein.

Reis enthält von Natur aus kaum Vitamin A. Daher sind Mangelerkrankungen in vielen asiatischen Ländern, in denen das Getreide als Hauptnahrungsmittel dient, weit verbreitet. Durch Anwendung gentechnischer Methoden haben Forscher einen Reis entwickelt, der in höheren Anteilen Beta-Carotin (eine Vorstufe zu Vitamin A) produziert und zudem einen erhöhten Eisengehalt besitzt. Das Beta-Carotin führt zu einer gelben Färbung des Reises, weswegen er als Golden Rice bezeichnet wird.

Ein erster Freilandversuch mit Golden Rice wurde bereits 2004 in den USA (Lousiana) durchgeführt. Er wird in lokal angepasste Sorten eingekreuzt, die kostenlos an Kleinbauern ausgegeben werden sollen.

Die Philippinen sind einer der weltweit wichtigsten Importeure von Reis. Denn dem Land stehen zur eigenen Produktion nur 1,9 Millionen Hektar bewässerte Reisfarmen zur Verfügung. Zum Vergleich: In Thailand und Vietnam sind es 9,9 beziehungsweise 7,5 Millionen Hektar.

Bislang spielt gentechnisch veränderter Reis für die Nahrungsgewinnung keine Rolle. Nicht nur auf den Philippinen, sondern auch in China, Indien und Indonesien ist jedoch in naher Zukunft ein kommerzieller Anbau zu erwarten.