BASF und Monsanto: Trockentoleranter gv-Mais in fünf Jahren auf dem Markt

(17.09.2008) Die Konzerne BASF und Monsanto wollen einen gemeinsam entwickelten gentechnisch veränderten Mais mit erhöhter Trockentoleranz in der ersten Hälfte des nächsten Jahrzehnts auf den Markt bringen. Der Mais soll bei Dürre höhere Erträge liefern als herkömmliche Sorten.

Die beiden Unternehmen hatten Anfang 2007 eine weit reichende Zusammenarbeit bei der Erforschung und Entwicklung von Pflanzen mit verbesserter Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit und andere ertragsreduzierende Umweltfaktoren vereinbart. Inzwischen habe man zahlreiche Gene gefunden, die ein viel versprechendes Potential zeigten, um damit die gewünschten Eigenschaften auf andere Pflanzen übertragen zu können. Wie die beiden Unternehmen vor Journalisten in Gent/Belgien mitteilten, werden derzeit weltweit an 175 Standorten Feldversuche durchgeführt, um diese Gene und die mit ihnen veränderten Pflanzen zu testen. Die ersten Ergebnisse der Zusammenarbeit habe die Erwartungen deutlich übertroffen, so die Unternehmen.

Das am weitesten fortgeschrittene Projekt ist ein gentechnisch veränderter Mais mit einer erhöhten Toleranz gegenüber Trockenheit, der auch bei Dürre einen um sechs bis acht Prozent höheren Ertrag liefern soll als herkömmlicher Mais. Im Januar habe man begonnen, Daten für den Zulassungsprozess zu sammeln. Wie Dr. Hans Kast, Geschäftsführer von BASF Plant Science erklärte, soll dieser Mais nach 2012 auf den Markt gebracht werden. Eine spätere Weiterentwicklung soll noch einmal ähnliche Ertragsvorteile ermöglichen.

Die Züchtung trockentoleranter Sorten gilt als eines der wichtigsten Ziele in der Pflanzenzüchtung. Als Folge des Klimawandels ist in vielen Agrarregionen mit zunehmenden Dürreperioden zu rechnen. Trockentolerante Sorten könnten die dadurch bedingten Ertragsausfälle abmildern und den Bewässerungsbedarf reduzieren. Heute gehen etwa siebzig Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs in die Landwirtschaft.

Viele Forschungsinstitute und Unternehmen beschäftigen sich derzeit mit der Entwicklung von Pflanzen, die auch unter widrigen Umweltbedingungen gute Erträge liefern. So werden etwa in Australien Freisetzungsversuche mit trockentolerantem gv-Weizen durchgeführt. Eine erste Versuchsreihe im Vorjahr hatte „viel versprechende Ergebnisse“ gebracht, so der Forschungsdirektor des australischen Bundesstaates Victoria.