Japan erlaubt gentechnisch veränderte Papaya-Früchte

(26.05.2010) Vom Sommer an sind in Japan gentechnisch veränderte Papaya-Früchte zu kaufen. Sie müssen entsprechend gekennzeichnet sein. Die japanische Regierung hat den Import der Früchte aus den USA erlaubt. Dort werden seit 1999 virusresistente Papayas angebaut.

Papaya

Gentechnisch veränderte Papaya-Früchte: Ab Sommer in Japan auf dem Markt - mit Kennzeichnung.

Foto: H. Zell, Wikimedia

Papayas sind die ersten in unverarbeiteter Form verzehrten Früchte, die in Japan als gentechnisch verändertes Lebensmittel auf den Markt kommen.

Bereits vor einem Jahr hatte die japanische Kommission für Lebensmittelsicherheit die gv-Papayas bewertet und war zu dem Ergebnis gekommen, dass ihr Verzehr gesundheitlich unbedenklich sei. Nun hat ein Regierungsausschuss die Einfuhr von gv-Papaya und ihre Verwendung als Lebensmittel erlaubt.

Die gv-Papayas waren in den USA in den 1990er Jahren entwickelt worden und verfügen über eine Resistenz gegen das Papaya-Ringspot-Virus (PRV). Es löst bei Papaya-Bäumen eine Krankheit aus, die zu erheblichen Ertragsverlusten führen kann. In Hawaii, dem Hauptanbaugebiet für Papayas in den USA, gingen die Ernten deswegen um die Hälfte zurück.

Seit 1999 werden in Hawaii gv-Papayas angepflanzt, die inzwischen auf etwa sechzig Prozent der Anbaufläche stehen. Die Resistenz geht auf das eingeführte Gen für das Hüllprotein des Virus zurück. Dadurch wird die Vermehrung des krankheitsauslösenden Virus in der Pflanzen verhindert. Mit der neu entwickelten gv-Papaya gingen in Hawaii die von dem Virus verursachten Schäden deutlich zurück.

Neben den USA hatte auch Kanada die Verwendung der gv-Papayafrüchte als Lebensmittel zugelassen. In der EU ist bisher kein entsprechender Antrag gestellt.

Japan ist das erste Land, das eine Kennzeichnung der gv-Papayas vorschreibt.

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