Rumänien: Landwirte setzen auf gv-Sojabohnen

(11.10.2005) Wie die Umweltorganisation Greenpeace berichtet, sollen rumänische Landwirte ohne Wissen der Behörden in großem Stil gv-Sojabohnen anbauen. Offiziell ist 2005 die Hälfte der nationalen Sojaflächen von 140.000 Hektar als gentechnisch verändert registriert. Nach Angaben von Greenpeace liegt der gv-Sojaanteil weitaus höher und soll etwa hunderttausend Hektar betragen.

Offenbar verwenden die Landwirte einen Teil ihrer Ernte als Saatgut.

Im rumänischen Sojaanbau ist vor allem die Bekämpfung von Unkräutern ein großes Problem. In der Zeit des sozialistischen Wirtschaftsystems und in den Jahren nach dessen Zusammenbruch waren Herbizide (Unkrautbekämpfungsmittel) für viele Landwirte zu teuer. Dadurch konnten sich im Sojaanbau einige Unkräuter stark ausbreiten, die mit konventionellen Herbiziden nur schwer zu bekämpfen sind. Der Sojaanbau in Rumänien ging zwischen 1990 und 1997 von 200.000 auf 60.000 Hektar zurück. 1998 wurden erstmals gv-Sojabohnen ausgebracht, die über eine Resistenz gegen Roundup-Herbizide (Monsanto) verfügen und dadurch die Unkrautbekämpfung erheblich vereinfachen. Inzwischen haben sich gv-Sojabohnen weitgehend durchgesetzt. Die Soja-Anbauflächen sind in Rumänien wieder kontinuierlich angestiegen. Rumänien wird 2007 als Mitglied in die EU aufgenommen.