Gentechnisch veränderter „Super-Mais“: Anbau in den USA schon 2010

(23.12.2009) Die Unternehmen Monsanto und Dow Agro Science wollen einen gemeinsam entwickelten gentechnisch veränderten „Super-Mais“ in den USA auf den Markt bringen. 2010 soll die Anbaufläche dort bereits 1,6 Millionen Hektar betragen. Der Mais mit dem Markennamen SmartStax besitzt Resistenzen gegen zahlreiche Schädlinge sowie gegen zwei Herbizid-Wirkstoffe.

Der SmartStax-Mais (MON89034 x TC1507 x MON88017 x DAS-59122-7) ist eine Kreuzung verschiedener gv-Maislinien und besitzt mehrere neue, gentechnisch vermittelte Merkmale: Er produziert sechs verschiedene Varianten des Bt-Proteins, die gegen die wichtigsten Schädlinge im Maisanbau gerichtet sind, darunter Insekten wie den Maiszünsler und Käfer wie den Maiswurzelbohrer. Dazu kommen Resistenzen gegen zwei Wirkstoffe zur Unkrautbekämpfung: Glyphosat (Roundup) und Glufosinat (Liberty).

Für die Landwirte soll der neue gv-Mais deutliche Vorteile bringen: Sie können auf den Einsatz von Insektiziden zur Schädlingsbekämpfung fast vollständig verzichten. Da im SmartStax-Mais zudem mehrere Bt-Proteine vorhanden sind, werden Schädlinge auch dann unterdrückt, wenn sie eine Resistenz gegen eine Variante des Bt-Proteins ausgebildet haben. Daher können die derzeit vorgeschriebenen Refugienflächen mit konventionellem Mais von zwanzig auf fünf Prozent gesenkt werden. Bei der Unkrautbekämpfung bietet SmartStax-Mais den Landwirten die Möglichkeit, zwischen zwei Herbizidwirkstoffen zu wählen. Damit können sie auch solche Unkrautarten bekämpfen, die gegen einen Wirkstoff resistent geworden sind.

Inzwischen haben mehrere aus Sicht der USA wichtige Agrarexportländer wie Australien, Neuseeland, Japan, Korea und Taiwan den Import von SmartStax-Mais erlaubt. Damit ist die Nachfrage nach dem neuen Mais in den USA sprunghaft gestiegen. Die beiden Unternehmen Monsanto und Dow Agro Science planen, _SmartStax-_Saatgut bereits zur kommenden Anbauperiode auf den Markt zu bringen. Sie rechnen mit einer Anbaufläche von mindestens 1,6 Millionen Hektar.

In Europa ist der Import von SmartStax-Mais noch nicht zugelassen. Der Antrag liegt der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vor. Bis zum Abschluss der Sicherheitsbewertung kann es noch einige Zeit dauern, da die EFSA bei den Herstellern weitere Unterlagen angefordert hat. Es ist davon auszugehen, dass im Herbst, wenn Agrarlieferungen aus der Ernte 2010 in Europa eintreffen, Futter- und Lebensmittel aus SmartStax-Mais in der EU nicht zugelassen sein werden. Ändert die EU ihre „Nulltoleranzpolitik“ nicht, werden Spuren von SmartStax-Mais zu Einfuhrverboten für die betreffenden Agrarlieferungen führen.