Australien: Anbau von gv-Raps ab 2008

(28.11.2007) Mit Beginn des kommenden Jahres ist in Australien der Anbau von gentechnisch verändertem Raps erlaubt. Die Bundesstaaten New South Wales und Victoria haben das seit 2004 bestehende Anbau-Moratorium für gv-Pflanzen aufgehoben.

Vertreter von Landwirtschaftsverbänden begrüßten die Entscheidung. Damit sei Australien auf den internationalen Agrarmärkten wieder konkurrenzfähig. In Kanada, weltweit größter Rapserzeuger, werden achtzig Prozent der Anbauflächen mit gentechnisch verändertem herbizidresistenten Raps bewirtschaftet.

Australische Saatzuchtunternehmen haben angekündigt, im März mit neuen Rapssorten auf den Markt zu kommen, die eine Resistenz gegen Herbizide (Roundup) aufweisen. Mit diesen Sorten sei eine deutlich kostengünstigere Unkrautbekämpfung möglich. Der Anbau von gv-Raps muss von lokalen Behörden genehmigt werden. Gv- und konventioneller Raps sollen strikt voneinander getrennt werden, so dass die Wahlfreiheit für Verbraucher gewahrt bleibt. Mehrere gv-Rapslinien sind in Australien bereits vor einigen Jahren zugelassen worden.

Auf die beiden Bundesstaaten entfällt die Hälfte der australischen Rapserzeugung von jährlich 1, 5 Millionen Tonnen. Im vergangenen Jahr wurden 38 Prozent davon nach Europa exportiert. Europa sei jedoch kein zuverlässiger Handelspartner, da die Einfuhrmengen stark schwanken, sagte ein Vertreter des Australischen Ölsaaten-Verbandes. Für die australischen Farmer sei der europäische Markt nur von geringem Interesse. - In den übrigen vier Bundesstaaten besteht das Anbaumoratorium für gv-Pflanzen fort.