Freilandversuche mit gv-Zuckerrüben und gv-Kartoffeln

(02. 04.2008) Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Zuckerrüben und Kartoffeln an mehreren Standorten genehmigt.

Die KWS Saat AG, das führende deutsche Pflanzenzüchtungsunternehmen, darf die beantragten Versuche mit herbizidresistenten Zuckerrüben H7-1 an zwei Standorten in Northeim (Niedersachsen sowie in Dreileben (Sachsen-Anhalt) und Thulendorf (Mecklenburg-Vorpommern) durchführen. Die Versuche sind bis 2011 auf einer Fläche von jährlich 6000 Quadratmeter je Standort genehmigt. Ein Randstreifen um die Flächen muss regelmäßig auf Rüben kontrolliert werden, die Blütenstände bilden. Solche Pflanzen (Schosser) müssen vor der Blüte entfernt werden. Die geernteten Rüben dürfen nicht als Lebens- und Futtermittel verwertet werden. Nach Abschluss der Versuche ist auf den Flächen für ein Jahr der Anbau von Zuckerüben verboten.

Zweck der Versuchsreihe ist es, das Verhalten der gv-Zuckerüben unter Freilandbedingungen in Deutschland zu beobachten. Zudem sollen Inhaltsstoffe und Auswirkungen auf die Umwelt untersucht werden.

Die gv-Zuckerüben H7-1 werden in den USA seit 2007 angebaut. Zucker und aus diesen Rüben gewonnene Futtermittel sind in der EU zugelassen. Die gv-Rüben sind resistent gegen Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat. Der kombinierte Einsatz von gv-Zuckerrüben und dem dazu passendem Komplementärherbizidsoll gegenüber der heute üblichen Praxis zu einem deutlich reduzierten Einsatz von Herbiziden (Unkrautbekämpfungsmittel) führen.

Ebenfalls genehmigt wurde die von BASF Plant Science beantragt Freilandversuche mit gv-Kartoffeln an mehreren Standorten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. An jedem Standort dürfen bis 2012 jährlich 45.000 Kartoffeln ausgepflanzt werden. Untersucht werden 538 gentechnisch veränderte Kartoffellinien mit verschiedenen Eigenschaften, etwa Resistenzen gegen Pilzerkrankungen (Phytophtora) oder mit unterschiedlichen, auf bestimmte Verwendungszwecke optimierten Stärkezusammensetzungen. Ähnliche Freilandversuche waren bereits 2006 und 2007 genehmigt worden.