Tschechien und Niederlande: Zahlreiche Lebensmittel mit Gentechnik-Kennzeichnung in den Supermärkten

(15.10.2008) In sechs europäischen Ländern sind gekennzeichnete gentechnisch veränderte Lebensmittelprodukte auf dem Markt, die meisten in Tschechien, den Niederlanden und Estland. Etwa die Hälfte der Käufer solcher Produkte weiß jedoch nicht, dass diese aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt wurden. Das geht aus einer von der EU finanzierten europäischen Studie hervor.

Bei den Lebensmitteln, die auf dem Etikett auf die Verwendung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) hinweisen, handelt es sich vor allem um Speiseöle und Margarine, die zumindest anteilig aus gv-Soja hergestellt wurden. Weitere Produkte mit Kennzeichnung sind Popcorn, Fischstäbchen, Chips, Crackers, Mayonnaise und Schokoriegel.

Bratfett, Kennzeichnung
Margarine, Kennzeichnung
Margarine, Kennzeichnung

Gekennzeichnete Produkte . Im Zutatenverzeichnis wird auf die Verwendung von gentechnisch veränderten Sojabohnen hingewiesen. Solche Produkte sind in niederländischen Supermärkten erhältlich.

Nach einer Marktuntersuchung, die im Rahmen der vom King’s College London koordinierten europäischen Studie durchgeführt wurde, gibt es die meisten gekennzeichneten Produkte in Tschechien (27), den Niederlanden (18) und Estland. Einzelne Produkte werden in Spanien (6), Großbritannien (3) und Polen (1) angeboten. In Deutschland, Schweden, Griechenland und Slowenien sind in den großen Supermarktketten keine Produkte mit Gentechnik-Kennzeichnung zu finden. Die übrigen EU-Länder waren in die Untersuchungen nicht einbezogen.

Lebensmittel, die mit einem „ohne Gentechnik“- Hinweis auf den Ausschluss von GVO hinweisen, sind vor allem in Schweden, Deutschland und Polen vertreten. In den Niederlanden ist eine besondere „ohne Gentechnik“- Kennzeichnung verboten.

Dort, wo gekennzeichnete Lebensmitteln angeboten werden, werden sie auch gekauft. Eine im Rahmen der Studie durchgeführte Marktuntersuchung ergab, dass sie in tschechischen Supermärkten einen Marktanteil von 13 Prozent an der jeweiligen Produktgruppe erreichen. In den Niederlanden sind es elf Prozent. Von Verbrauchern, die in den letzten zwölf Monaten gentechnisch veränderte Lebensmittel gekauft haben, gab die Hälfte an, davon nicht gewusst zu haben.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass zwar eine Mehrheit der befragten Verbraucher die Verwendung der Gentechnik bei Lebensmitteln ablehnt. Dennoch führe diese Haltung bei der Mehrheit der Konsumenten nicht zu einer aktiven Vermeidung von Gentechnik-Lebensmitteln.