Gentechnisch veränderte Sojabohnen der zweiten Generation vor der Zulassung

(19.11.2008) Der Rat der EU-Agrarminister hat sich nicht über die Zulassung gentechnisch veränderter RoundupReady2-Sojabohnen (89788) verständigen können. Nun wird damit gerechnet, dass die EU-Kommission grünes Licht für den Import dieser neuen gv-Sojabohnen erteilt.

Nach der Abstimmung im „Ständigen Ausschuss“ fand sich auch im Ministerrat keine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten für oder gegen die Zulassung der RoundupReady2-Sojabohnen. Deutschland enthielt sich ebenso wie Frankreich und Italien der Stimme. Für die Zulassung votierten etwa Großbritannien, Spanien, Schweden, die Niederlande und Finnland. Wie in den EU-Verträgen vorgesehen kann nun die EU-Kommission eine Entscheidung treffen. Sie hat bereits angekündigt, die Einfuhr der neuen gv-Sojabohnen und die daraus hergestellten Lebens- und Futtermittel zu genehmigen. Sie folgt damit der Sicherheitsbewertung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Die von Monsanto entwickelte neue Generation herbizidresistenter Sojabohnen soll ab 2009 in den USA großflächig angebaut werden. Da sie gegenüber den seit 1996 genutzten RoundupReady-Sojabohnen deutlich höhere Erträge liefern soll, wird mit einer schnellen Marktdurchdringung gerechnet. 2010 soll die Anbaufläche für RoundupReady2-Sojabohnen bereits 2,5 Millionen Hektar betragen. Sojaimporte aus den USA werden daher in Zukunft zu einem gewissen Anteil aus den neuen gv-Sojabohnen bestehen.

Mit der bevorstehenden Import-Zulassung sind in der EU auch zufällige, technisch unvermeidbare Beimischungen von_RoundupReady2_-Sojabohnen in Lebens- und Futtermitteln bis zu 0,9 Prozent ohne Kennzeichnung erlaubt.

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