USA: Mehr Kontrollen bei Versuchen mit gentechnisch veränderten Pflanzen

(17.12.2008) Die für gentechnisch veränderte Pflanzen zuständigen US-amerikanischen Behörden sollen besser zusammenarbeiten und mehr Kontrollen durchführen. Damit soll in Zukunft vermieden werden, dass nicht zugelassene gv-Pflanzen in die Futter- und Lebensmittelkette gelangen. Seit 2000 sind in den USA sechs solche Fälle bekannt geworden.

In einem aktuellen Bericht des Government Accountability Office(GAO), einer Einrichtung des Kongresses zur Kontrolle der Regierung, wird festgestellt, dass die drei in den USA für die Regulierung von gv-Pflanzen zuständigen Behörden nur unzureichend zusammenarbeiteten. Sowohl die Bundesbehörde für Lebensmittel (FDA, Food an Drug Administration), als auch für Landwirtschaft (USDA_, Department of Agriculture_) und Umwelt (EPA, Environmental Protection Agency) seien dafür zuständig, dass von einer neu entwickelten gv-Pflanze keine Gefährdungen für Umwelt oder die Gesundheit von Menschen und Tieren ausgingen. Den Behörden fehlten jedoch die erforderlichen Mittel, um Forschungseinrichtungen und Versuchsfelder zu kontrollieren, damit es nicht zu unerwünschten Einträgen einer noch nicht allgemein zugelassenen gv-Pflanze in Saatgut, Lebens- oder Futtermittel kommt. Die meisten derartigen Vorfälle, die in den letzten Jahren bekannt geworden sind, wurden nicht bei Kontrollen aufgedeckt, sondern von den Unternehmen selbst gemeldet.

Die wirtschaftlichen Folgen solcher unerwünschten Einträge sind gravierend: Produkte müssen zurückgerufen werden oder sind nicht mehr verkehrsfähig. Märkte brechen zusammen, und das Vertrauen der Öffentlichkeit leidet. So wurde im Herbst 2006 bekannt, dass nicht zugelassener gv-Reis LL601 in konventionelles Reissaatgut gelangt war. Zahlreiche Reisprodukte, in denen sich Spuren von LL601 Reis fanden, wurden vom Markt genommen. In Europa und Asien verzichteten viele Lebensmittelhändler auf Reis aus den USA. Für einige Zeit erlaubte die EU eine Einfuhr nur, wenn LL601-Verunreinigungen nachweislich auszuschließen waren.

Der GAO-Bericht enthält zahlreiche Vorschläge, wie solche unerlaubten Einträge von gv-Pflanzen in die Lebens- und Futtermittelkette verhindert oder rechtzeitig entdeckt werden können: Sie reichen von einer verstärkten Lebensmittelüberwachung bis zu einer effektiveren Zusammenarbeit der Behörden.

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