Lebensmitelüberwachung Gentechnik 2017

In Deutschland sind die Bundesländer für die Überwachung der Lebensmittel zuständig. Die Behörden der Länder kontrollieren auch die Einhaltung der Kennzeichnungsvorschriften zur Gentechnik. Jedes Bundesland entscheidet selbst, wann und wo die Ergebnisse veröffentlicht werden. Es liegen die Ergebnisse von 14 Bundesländern vor.

Ergebnisse 2017 im Überblick

Lebensmittelüberwachung Gentechnik  bundesweit 2017 Stand: 06.02.2018

Baden-Württemberg

Anzahl der Proben: 553

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Raps und Soja in Honig, Raps in Saat und Öl, Reis, Papaya, Leinsaat, Kartoffel, Zuckerrübe, Tomate, Raps in Senf, Soja v.a. in Weizen und Teigwaren, Bacillus subtilis in Vitamin B2-Präparaten, Lachs

Bei einer Probe eines sojahaltigen „Veggie-Schnitzels“ lag der GVO-Anteil mit 0,91 Prozent knapp über dem Kennzeichnungsschwellenwert von 0,9 Prozent, unter Berücksichtigung der Messunsicherheit allerdings kein sicheres Ergebnis. Bei vier weiteren Proben wurden Spuren von gv-Soja über 0,1 Prozent gefunden.

In sieben von 48 Importhonigen wurden Spuren von gv-Soja nachgewiesen.

Funde nicht zugelassener GVO: Eine Fruchtkonserve enthielt DNA-Sequenzen eines gv-Papaya-Events, das in Taiwan entwickelt wurde und bislang in keinem Land zugelassen ist.

Bioprodukte: In nur noch 3,4 Prozent der Bio-Sojaprodukte waren GVO-Spuren - alle geringer als 0,05 Prozent - nachweisbar, gegenüber dem Vorjahr mit zehn Prozent erneut ein deutlicher Rückgang. Bei Biomaiserzeugnissen wurden keinerlei GVO-Spuren gefunden.


Bayern

Anzahl der Proben: 899

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Papaya, Reis, Leinsamen

Keine Auffälligkeiten

2017 gab es ein Schwerpunktprogramm in Bezug auf Papayas, da in den letzten Jahren immer wieder nicht zugelassne gv-Papayas gefunden worden waren (2004 10, 2009 2 und 2012 23). Das Probenspektrum wurde neben ganzen Früchten auf verarbeitete Papayaerzeugnisse wie Fruchtpulver, Fruchtpüree und Papayakerne ausgeweitet. Bei keiner der untersuchten Proben wurden Verstöße festgestellt.


Berlin-Brandenburg

Anzahl der Proben: 221

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Reis, Leinsamen, Papaya, Tomate

Keine Auffälligkeiten


Hamburg

Anzahl der Proben: 124

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Raps, Papaya, Reis, Lachs, Auberginen, Luzerne

Vier Sojaproben enthielten GVO-Anteile zwischen 0,1 und 0,9 Prozent.

Ansonsten keine Auffälligkeiten


Hessen

Anzahl der Proben: 239

Untersuchte Lebensmittel: Soja (GVO-Anteile s. Grafik), Reis, Papaya

Funde nicht zugelassener GVO: 13 von insgesamt 110 getesteten Papayafrüchten (11,8 %) waren gentechnisch verändert. Gv-Papayas sind in der EU nicht zugelassen.


Mecklenburg-Vorpommern

Anzahl der Proben: 83, Anzahl der Untersuchungen: 92

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Reis

Keine Auffälligkeiten

Bei Futtermitteln enthielten 18 von 27 Sojaproben Bestandteile zugelassener gv-Sojabohnen, bei einer Probe wurde gegen die Kennzeichnungspflicht verstoßen. Sie enthielt mehr als 0,9 Prozent gv-Soja, war aber nicht gekennzeichnet. Bei Raps war eine von zehn Proben GVO-positiv. Kein Befund bei Mais und Lein.


Niedersachsen

Anzahl der Proben: 416, Anzahl der Untersuchungen: 527

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Raps, Leinsamen, Reis, Kartoffel

Außer in Proben von Soja- und Maiserzeugnissen wurden auch in einer Raps-Probe GVO-Spuren gefunden (gv-Raps GT73, in der EU zugelassen)

1 Soja-Probe enthielt GVO-Anteile von mehr als 0,9 Prozent (Schwellenwert für die Kennzeichnung). Keine Angabe, ob das Produkt vorschriftsmäßig gekennzeichnet war oder ob es sich um einen Verstoß gegen die Kennzeichnungsregeln handelte.


Nordrhein-Westfalen

Anzahl der Proben: 407

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Reis, Papaya, Leinsaat, Weizen, Paprika, Melone

Eine Maisprobe enthielt zugelassenen gv-Mais von mehr als 0,1 Prozent, lag aber deutlich unterhalb des Kennzeichnungs-Schwellenwertes von 0,9 Prozent.

Ansonsten keine Auffälligkeiten

Bei Futtermitteln enthielten 89 Prozent der Proben (15 Einzel-, 49 Mischfuttermittel) keine oder nur Spuren (< 0,1 %)von gv-Pflanzen. Bei drei Proben lag der GVO-Anteil über 0,1 Prozent, aber unterhalb des Kennzeichnungs-Schwellenwertes von 0,9 Prozent. Bei einer Mischfutter-Probe wurde gegen die Kennzeichnungsregeln verstoßen. Sie enthielt 6 verschiedene zugelassene gv-Sojabohnen-Linien zwischen 1,6 und 30 Prozent (bezogen auf den Sojaanteil), war aber nicht gekennzeichnet.


Rheinland-Pfalz

Anzahl der Proben: 239

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Leinsamen, Zucchini, Tomaten, Papaya, Reis, Kartoffel, Raps, Luzerne, Sonstige (Honig, Nudeln aus Weizen, Sesamkörner, Mungbohnen/-keimlinge)

1 Probe Sojabohnen sowie 2 Proben vorgekochtes Maismehl enthielten GVO-Anteile von mehr als 0,9 Prozent (Schwellenwert für die Kennzeichnung). Alle drei Proben waren aber als gentechnisch verändert gekennzeichnet.

Ansonsten keine Auffälligkeiten


Saarland

Anzahl der Proben: 57

Untersuchte Lebensmittel: Mais (GVO-Anteile s. Grafik)

Eine Maisprobe enthielt mehr als 0,1 Prozent, aber weniger als 1 Prozent gv-Mais.

Ansonsten keine Auffälligkeiten


Sachsen

Anzahl der Proben: 178, Anzahl der Untersuchungen: 188

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Reis, Raps, Leinsamen, Tomate Papaya, Screening

Es wurden auch „Ohne Gentechnik“-/Bioprodukte untersucht, in den Ergebnissen aber nicht differenziert.

Auffällig war eine Probe eines Getreideerzeugnisses aus Vietnam, das Spuren von neun zugelassenen gv-Pflanzenlinien (6 Mais, 3 Soja) enthielt.

Ansonsten keine Auffälligkeiten


Sachsen-Anhalt

Anzahl der Proben: 76, Anzahl der Untersuchungen: 93

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Reis, Lein

Drei vegetarische Fleischersatzprodukte aus Sojabohnen enthielten GVO-Anteile zwischen 0,1 und 0,9 Prozent.

Ansonsten keine Auffälligkeiten


Schleswig-Holstein

Anzahl der Proben: 73

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Reis, Honig, Papaya

Bei einem Fleisch-Ersatzerzeugnis auf Sojaproteinbasis lag der Anteil an gv-Soja (2 verschiedene zugelassene gv-Sojalinien) bei etwa einem Prozent.

Ansonsten keine Auffälligkeiten


Thüringen

Anzahl der Proben: 196

Untersuchte Lebensmittel: Soja, Mais (GVO-Anteile s. Grafik), Reis, Tomate

Keine Auffälligkeiten

Bioprodukte: Auch Bio- und „Ohne Gentechnik“-Produkte entsprachen den gesetzlichen Anforderungen


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