Chromosom

Träger der Erbinformation im Zellkern

Chromosomen sind lange fadenförmige Gebilde im Zellkern, die aus DNA, also dem Erbmaterial, sowie aus Proteinen bestehen. Vor einer Zellteilung, in deren Verlauf die Chromosomen auf die Tochterzellen verteilt werden, findet eine starke Kondensation der Chromosomen zu dicht gepackten Einheiten statt. Chromosomen lassen sich in den Zellteilungsphasen mit Farbstoffen leicht anfärben und so im Lichtmikroskop sichtbar machen. Daher haben sie auch ihren Namen: nach den griechischen Wörtern „chroma“ = Farbe und „soma“ = Körper.

Jede Tier- und Pflanzenart hat eine charakteristische Anzahl an Chromosomen. Körperzellen von Säugetieren enthalten dabei jedes Chromosom in doppelter Ausführung (diploid), mit Ausnahme der xy-Geschlechtschromosomen bei männlichen Säugetieren. Ein Chromosom stammt jeweils vom Vater, das andere von der Mutter. Beide passen hinsichtlich Form, Struktur und Abfolge der Genorte zueinander, darum spricht man von homologen (gleichartigen) Chromosomen. Sie sind jedoch nicht identisch - an den entsprechenden Genorten können sich unterschiedliche Ausprägungen (Allele) eines Gens befinden

Die „Komplexität“ eines Organismus hängt allerdings nicht von der Anzahl der Chromosomen ab. So besitzt der Mensch 46 Chromosomen, der Weizen 42, ein Karpfen 104. Der Spulwurm kommt mit zwei Chromosomen aus, die Fruchtfliege Drosophila melanogaster mit acht; dagegen hat das Augentierchen Euglena, eine winzige Alge, 200 Chromosomen aufzuweisen.

Siehe auch

DNA Protein diploid homologe Chromosomen Allel