grampositiv/gramnegativ

beschreibt die Reaktion von Bakterien auf einen Farbtest, der in der Mikrobiologie und Medizin zur schnellen Unterscheidung von Bakterien eingesetzt wird

Bakterien unterscheiden sich hinsichtlich des Aufbaus ihrer Zellwand. Dies macht man sich zunutze bei der sogenannten Gram-Färbung (benannt nach dem Erfinder Hans Christian Gram). Mit ihr lassen sich Bakterien schnell und einfach in zwei Gruppen eingeordnen.

Zunächst werden die Bakterien blau eingefärbt. Beim anschießenden Entfärben behalten alle Bakterien, die eine mehrschichtige Hülle besitzen, die blaue Färbung (grampositiv), während die Bakterien ohne dicke Hülle die Farbe wieder verlieren (gramnegativ). Mit einer Gegenfärbung können die entfärbten, gramnegativen Bakterien rot eingefärbt und damit optisch besser sichtbar gemacht werden.

Die Gram-Färbung ist eine wichtige Methode in der Medizin, mit der man schnell ermitteln kann, welche Antibiotika gegen bakterielle Krankheitserreger eingesetzt werden können, ohne dass eine zeitaufwändige genauere Bestimmung der jeweiligen Bakterien notwendig ist. Gegen grampositive und gramnegative Infektionserreger sind in der Regel unterschiedliche Antibiotika wirksam.

Beispiele für grampositive Bakterien sind Streptokokken, Enterokokken, Staphylokokken und Listerien. Gramnegative Bakterien sind z.B. Salmonellen, Meningokokken, Borrelien und Legionellen.