Maiszünsler

Maiszünsler: Nun in ganz Deutschland

Anfangs war er nur in Süddeutschland weit verbreitet, inzwischen hat er alle Maisanbaugebiete in Deutschland erreicht: der Maiszünsler. Der unscheinbare grau-braune Schmetterling ist der wirtschaftlich bedeutendste Maisschädling und kann bis zu 50 Prozent Ertragsverluste verursachen.

European corn borer - der in Nordamerika gebräuchliche Name erinnert an die Herkunft: Der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) stammt aus den wärmeren Regionen Europas und wurde um 1910 in die USA eingeschleppt. Inzwischen ist er weltweit in allen Maisanbaugebieten anzutreffen.

In Deutschland hat sich der Maiszünsler von Bayern und Baden-Württemberg aus kontinuierlich weiter nach Norden ausgebreitet. Inzwischen kommt der Maiszünsler in allen Maisanbauregionen Deutschlands vor - mit regionalen Unterschieden. In manchen Landkreisen ist der Befall noch nicht problematisch, doch der Schädling ist weiter auf dem Vormarsch. Und es geht immer weiter Richtung Norden. In Schleswig-Holstein trat der Maiszünsler 2024 erstmals nördlich des Nord-Ostsee-Kanals auf. Noch sind die Schäden hier gering, doch die Landwirte fürchten zukünftige Ernteausfälle, verursacht durch den Maiszünsler.

In Baden-Württemberg breitet sich seit 2006 eine Rasse des Maiszünslers aus, die weniger temperaturempfindlich ist und daher zwei Generationen (bivoltin) im Jahr durchläuft. Die erste Faltergeneration fliegt bereits Ende Mai in die Felder ein und legt dort ihre Eier ab. Die Larven verursachen durch ihren Fraß in den Stängeln die typischen Schäden an den Maispflanzen. Der Flug der zweiten Falter findet zwischen Anfang August und Mitte September statt. Die Raupen dieser späteren Generation schädigen den Mais insbesondere durch Fraß an den reifenden Kolben. Damit verursachen sie große Schäden, da durch die Fraßstellen Fusarienpilze eindringen. Die Entwicklungszeit im Herbst reicht aus, dass die Larven erfolgreich überwintern können.

Die ersten Nachweise der bivoltinen Rasse erfolgten südlich von Freiburg. In nur wenigen Jahren konnte sich die Rasse in Südbaden etablieren. Inzwischen wurden bivoltine Maiszünsler auch weiter nördlich bei Mannheim nachgewiesen. Ob sich diese Rasse ähnlich wie die univoltine Rasse weiter ausbreiten wird, bleibt abzuwarten. Höhere Tempaturen in Folge des Klimawandels könnten die Ausbildung von zweiten Generationen, wie sie in wärmeren Ländern üblich sind, auch in Deutschland fördern.