Markteinführung in den USA: Gentechnisch veränderte Sojabohne für „gesundheitsbewusste Konsumenten“

(20.03.2009) Noch in diesem Jahr soll in den USA eine neue gentechnisch veränderte Sojabohne auf den Markt kommen. Sie weist einen höheren Ölsäuregehalt als herkömmliche Sojabohnen auf, so dass sich beim Erhitzen weniger gesundheitlich bedenkliche Stoffe bilden. Die Einführung der neuen Sojabohnen ist zunächst auf kleine, regionale Testmärkte begrenzt.

„Noch in diesem Jahr wollen wir das erste Produkt aus einer gentechnisch veränderten Pflanzen auf den Markt bringen, das den Verbrauchern gesundheitliche Vorteile bietet, “ sagte Jim Borel, Vizepräsident der DuPont-Gruppe auf einer Agrar-Tagung in Chicago. „Es ist die erste gv-Sojabohne, die sich gezielt an gesundheitsbewusste Konsumenten wendet und an die Lebensmittelhersteller, die in diesem Marktsegment aktiv sind.“

Die von dem internationalen Agrar- und Chemiekonzern DuPont entwickelte Sojabohne weist eine veränderte Fettsäurezusammensetzung auf: Sie enthält mehr Ölsäure - eine einfach ungesättigte Fettsäure - als übliche Sojabohnen, gleichzeitig aber einen geringeren Anteil einiger mehrfach ungesättigter Fettsäuren. Bei großer Hitze, etwa beim Braten und Frittieren, kann ein Teil davon zu Trans-Fettsäuren umgewandelt werden. Diese tragen zu erhöhten Blutfettwerten bei und gelten daher als gesundheitlich bedenklich. In den USA muss der Gehalt an Trans-Fettsäuren auf dem Etikett von Lebensmitteln deklariert werden. Trans-Fettsäuren können auch bei bestimmten Verfahren der Fetthärtung entstehen, wenn für die Margarineherstellung pflanzliche Öle in streichfähige Fette umgewandelt werden müssen.

Aufgrund des hohen Ölsäure-Gehalts der neuen gv-Sojabohnen können die daraus gewonnenen Öle und Fette auch bei hohen Temperaturen verwendet werden, ohne dass sich die unerwünschten Trans-Fettsäuren bilden. Öle aus den neuen gv-Sojabohnen seien mit Palmöl oder anderen pflanzlichen Ölen vergleichbar, so Borel.

DuPont erwartet die Anbauzulassung für die neue Sojabohne (Event-Bezeichnung 305423) in den USA noch in diesem Jahr. Die Zulassung als Lebens- und Futtermittel ist bereits erteilt.

Zunächst soll die neue Sojabohne mit erhöhtem Ölsäuregehalt auf kleinen, regional begrenzten Märkten getestet werden. Mit Unternehmen aus der Lebensmittelwirtschaft sollen geeignete Produkte entwickelt und ihre Akzeptanz ermittelt werden. Bei der Markteinführung arbeitet DuPont mit dem Agrar-Handelsunternehmen Bunge zusammen.

Auch in der EU liegt ein Zulassungsantrag für Lebens- und Futtermittel aus der neuen Hoch-Ölsäure-Sojabohne vor.