Aprikosen am Baum

Aprikose (Marille)

Forschungsschwerpunkt Virusresistenz, verbesserte Bewurzelung

Etwa die Hälfte der weltweit produzierten Aprikosen werden in Asien geerntet. Die Obstbaumart ist frostempfindlich, verträgt aber Trockenheit und Hitze. Eines der weltweit größten Anbaugebiete liegt in der Türkei. In Europa wird sie vor allem in mediterranen Ländern angebaut. Tradition hat der Aprikosenanbau in Ungarn und in Österreich. In Österreich ‒ hier nennt man die Aprikose Marille ‒ wird in der Wachau eine spezielle Sorte angebaut. Die Wachau-Marille ist eine in der EU geschützte Herkunftsbezeichnung.

In Deutschland werden gute Erträge nur in den klimatisch milden Weinregionen erzielt.

Aprikosen werden roh verzehrt oder verarbeitet als Marmelade und Obstbrand. Aus Aprikosenkernen wird Persipan hergestellt. Viele Füllungen in österreichischen Spezialitäten wie Marillenknödel und Sachertorte werden aus Aprikosen zubereitet.

Beispiele Forschung und Entwicklung (Gentechnik, neue Züchtungsverfahren)

Resistenz gegen Viren wie das Pflaumenpocken- oder Scharka-Virus. Die österreichische Universität für Bodenkultur in Wien entwickelte bereits in den 1990er Jahren eine gegen das Scharka-Virus resistente Aprikose. Von 2001 bis 2004 wurden die gv-Aprikosen in einem sogenannten „Saran-Haus“, einer Art Gewächshaus, unter freilandähnlichen Bedingungen getestet. Dort waren die Pflanzen dem Klima der Umgebung ausgesetzt. Freilandversuche fanden bisher nicht statt.

Verbesserte Bewurzelung. Spanische Wissenschaftler beantragten 2015 eine Freisetzung, um transgene Wurzelstöcke von Pflaume als Unterlage für Aprikosen- und Pfirsichbäume zu testen. Die Wurzelstöcke waren unter Gewächshausbedingungen kräftiger und vertrugen Wassermangel besser (Pfropfen).

Großes Foto oben: USDA/ARS