Reifeverzögerung

Züchtungsziel bei Obst und Gemüse

Viele Früchte besitzen die Fähigkeit, nach der Ernte nachzureifen. Dazu zählen z.B. Tomaten, Melonen oder Bananen. Diese Früchte werden üblicherweise in einem unreifen Zustand gepflückt, da das noch feste Gewebe der Früchte die maschinelle Ernte erleichtert. Vor allem aber sind längere Lager- und Transportzeiten möglich.

Bei vielen Obst- und Gemüsearten wird mit gentechnischen Verfahren an neuen Sorten mit Reifeverzögerung gearbeitet. Dabei werden verschiedene Ansätze verfolgt:

  • Ein Enzym, das für das Weichwerden von Früchten verantwortlich ist, ist die Polygalacturonase. Sie baut Pektin ab, eine Stützsubstanz in den Zellwänden, die pflanzlichen Geweben Festigkeit verleiht. Wird die Produktion der Polygalacturonase unterdrückt, bleiben die Früchte länger fest. Dafür blockiert man das zugehörige Gen, zum Beispiel mit der Antisense-Technik.
  • Ethylen zählt zu den Pflanzenhormonen (Phytohormonen) und fördert den Reifungsprozess. Die Produktion von Ethylen kann verhindert werden, indem man neue Gene für bestimmte Enzyme einführt, die die in der Pflanze entstehenden Ethylen-Vorstufen abbauen.

Sorten mit längerer Haltbarkeit lassen sich auch mit modernen nicht-gentechnischen Züchtungsmethoden erzeugen.

Siehe auch

Enzym Antisense Phytohormone