Genbank Kulturpflanzen (Saatgutbibliothek)

Sammlung von genetischem Material von Kulturpflanzen und ihrer verwandten Wildarten. Dient zur Erhaltung der genetischen Ressourcen und soll das Aussterben von Kulturpflanzen verhindern.

Die weltweit größte Genbank für Kulturpflanzen befindet sich auf Spitzbergen. Dort werden tief im Permafrostboden Saat- und Pflanzgut von Kulturpflanzen aus aller Welt gelagert. Die Samen werden bei minus 18°C aufbewahrt. Durch den Permafrostboden soll garantiert werden, dass auch bei einem Ausfall der Kühlanlagen die Temperaturen nicht über den Gefrierpunkt steigen.

Die Genbank wurde 2008 eröffnet und soll bis zu 4,5 Millionen Samenproben aufnehmen. Dabei werden in erster Linie Proben der 21 wichtigsten Kulturpflanzenarten wie Mais, Weizen, Reis, Kartoffeln, Äpfel und Maniok gesammelt. Ziel ist es, die genetische Vielfalt dauerhaft zu bewahren. So kann auf das Material zurückgegriffen werden, wenn z.B. durch Umweltkatastrophen bestimmte Sorten vernichtet werden. Außerdem dient die Genbank der Pflanzenzucht als wertvolle Ressource für neue Züchtungen.

Die Pflanzensamen können je nach Art zwischen ca. 55 Jahren (Sonnenblume) und über 10.000 Jahren (Erbse) gelagert werden. Veraltetes Saatgut wird kontinuierlich ersetzt.

Weltweit gibt es rund 1400 öffentliche Saatgutbibliotheken. Darin werden Samen und genetisches Material verschiedener Nutzpflanzenarten sowie ihrer verwandten Wildarten gesammelt, gelagert und dokumentiert. Auch hier erfolgt die Lagerung des größten Teils der Sammlungen bei -18°C. Neben Samen wird auch vegetativ vermehrtes Material gesammelt. Dies geschieht in Form von Dauerkulturen im Freiland, durch in vitro-Kulturen oder durch Einfrieren in flüssigem Stickstoff (Kryokonservierung).

Eine der größten Genbanken weltweit und die größte in Deutschland befindet sich am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben.

Siehe auch

Genbibliothek in vitro