Paprika

Paprika

Anbau-Zulassung China (1998)
Anbau China
Forschung Virus-, Insekten-, Pilzresistenz, Trockentoleranz
Freilandversuche USA: 12 (1994-2000), China, Pakistan

Zu der Paprika-Art Capsicum annuum gehören sowohl milde Gemüsepaprika-Sorten als auch scharfe Peperonis. Sie ist die am häufigsten angebaute Paprika-Art. Ursprünglich in den Tropen kultiviert, wächst sie heute auch in subtropischen und gemäßigten Klimaregionen. Führende Anbauländer sind China, Mexiko und die Türkei.

Paprika wird roh oder gekocht als Gemüse verzehrt, scharfe Sorten dienen in pulverisierter Form als Gewürz.

Beispiele Forschung und Entwicklung (Gentechnik, neue Züchtungsverfahren)

Resistenz gegenüber dem Gurkenmosaikvirus. In China ist seit 1998 eine gentechnisch veränderte (gv) Paprika (PK-SP01) für den Anbau zugelassen, die eine Resistenz gegen das Gurkenmosaikvirus (Cucumber Mosaic Virus) aufweist. Die Resistenz wird durch ein eingeführtes Gen vermittelt, welches aus dem Gurkenmosaikvirus selbst stammt und die Information für eine nicht-kodierende RNA trägt. Die gv-Paprikas werden in den Provinzen Fujian und Yunnan angebaut.

Resistenz gegenüber Phytophthora capsici. Der Bodenpilz Phytophthora capsici beursacht bei Paprika und anderen Kulturpflanzen die Kronen- und Wurzelfäule. Im Paprikaanbau ist sie eine der wichtigsten Krankheiten und kann alle Pflanzenteile befallen und schädigen. - Wissenschaftler in den USA haben Paprika gentechnisch verändert, indem sie ein Gen aus Solanum bulbocastanum, einem Nachtschattengewächs, in das Paprikagenom eingebracht haben. Es ist bekannt, dass das Gen bei Kartoffeln und Tomaten eine Resistenz gegenüber dem Erreger der Kraut- und Knollenfäule, P. infestans, vermittelt. Die transgenen Paprikas zeigten sich in Test resistent gegenüber P. capsici.

Resistenz gegen Anthraknose. Anthraknose ist eine Pflanzenkrankheit, die durch Pilze der Gattung Colletotrichum ausgelöst werden. Die Krankheit ist weltweit verbreitet und befällt bei Paprika alle oberirdischen Pflanzenteile. - Indische Wissenschaftler haben mit Hilfe der CRISPR/Cas-Variante Base Editing eine einzelne Base im Paprika-Genom verändert. Die editierten Pflanzen zeigten sich resistent gegen Anthraknose.

Resistenz gegenüber dem Baumwollblattwurm. Die Larven des Baumwollblattwurms (Prodenia litura), einer Mottenart, schädigen verschiedene Kulturpflanzenarten, unter anderem auch Paprika. - Wissenschaftler in China haben in Paprika ein Gen aus Bacillus thiringiensis eingebracht, so dass die Pflanzen ein Bt-Protein bilden, das gegen Schmetterlinge wirkt. Die gv-Paprikas zeigten sich daraufhin resistent gegenüber dem Baumwollblattwurm.

Toleranz gegenüber Trockenheit. Neben der Entwicklung der insektenresistenten Paprikas haben die Wissenschaftler aus China in die Paprikapflanzen die genetische Information für einen Transkriptionsfaktor aus Arabidopsis thaliana einbefügt. Dieser vermittelt eine Toleranz gegenüber Trockenheit. Daneben zeigten die gv-Paprikas auch einen besseren Ertrag, sowohl unter normalen als auch unter trockenen Bedingungen.