Vektor

Hilfsmittel, um fremdes Erbmaterial in Zellen einzuschleusen

Vektoren werden auch „Genfähren“ genannt. In der Gentechnik dienen meist Viren oder Plasmide aus Bakterien als Vektoren, um fremde Erbinformation in Zellen zu transportieren. Dafür wird zunächst das gewünschte Gen (Zielgen) und das Markergen in den Vektor eingebaut und dann in das Zielgenom übertragen.

Zur Transformation von Pflanzen wird häufig ein Plasmid (Ti-Plasmid) aus Agrobacterium tumefaciens als Vektor genutzt. Um Fremdgene in Bakterien zu übertragen, setzt man Bakteriophagen als Vektoren ein.

In der Medizin werden Viren als Vektoren bei bestimmten Impfstoffen eingesetzt. Für Vektor-Impfstoffe nutzt man Viren, die zuvor „entschärft“ wurden und somit ungefährlich für den Geimpften sind. In die Viren werden Teile des zu bekämpfenden Virus eingefügt wie die genetische Information für bestimmte Proteine. Die viralen Vektoren bringen diese Information in die Zellen des Empfängers, wo die Proteine dann hergestellt werden. Das Immunsystem reagiert auf diese Fremdproteine mit der Bildung von spezifischen Antikörpern.

DNA- und RNA-Impfstoffe benötigen keinen Vektor.

In der Biologie und Medizin spricht man auch von Vektoren bei Überträgern von Krankheitserregern. Der Vektor selbst erkrankt dabei nicht. Beispiele sind Stechmücken der Gattung Aedes als Überträger des Dengue-, Gelbfieber- und Zika-Virus oder die Anopheles-Mücke als Malariaüberträger.

Siehe auch

Gen Plasmid Markergen Genom Transformation Agrobacterium tumefaciens Bakteriophagen DNA RNA