Mayonnaise, Kennzeichnung, Zutatenliste

Zutaten aus Sojabohnen: Ein bisschen Gentechnik ist immer dabei

Mayonnaise, Margarine, Schokolade, Kekse, Speiseeis - viele Lebensmittel enthalten Zutaten und Zusatzstoffe aus Sojabohnen. Auch „vegetarische“ Fleischersatzprodukte werden oft auf Basis von Sojabohnen hergestellt. Die Rohstoffe dafür kommen in großen Mengen aus Brasilien, Argentinien und den USA - und dort werden überwiegend gentechnisch veränderte Sojabohnen angebaut. Diese finden sich in mehr oder weniger großen Anteilen in vielen sojahaltigen Lebensmitteln.

Mehr als 80 Prozent der Welt-Sojaerzeugung entfallen auf gentechnisch veränderte Sorten. In Argentinien werden fast ausschließlich gv-Sojabohnen angebaut, in Brasilien und den USA beträgt deren Anteil mehr als 90 Prozent.

Bratfett, Kennzeichnung

Öle und Fette aus Sojabohnen: Wahrscheinlich „mit Gentechnik“

Fett, Kennzeichnung

Kennzeichnung: Sind Öle, Fette oder Lecithin aus gentechnisch veränderten Sojabohnen hergestellt, muss das gekennzeichnet werden.

Aus diesen drei Ländern führt die EU jährlich rund 35 Millionen Tonnen Sojarohstoffe ein. Im Erzeugerland oder aber nach der Einfuhr in Europa werden die Sojabohnen in Ölmühlen verarbeitet und zunächst in ihre Grundstoffe aufgetrennt.

  • Sojabohnen bestehen zu 80 Prozent aus Eiweiß. Dieser Teil wird zu Futtermitteln verarbeitet. Sojaschrot ist das wichtigste eiweißreiche Futtermittel in Europa. Im Regelfall besteht Mischfutter für Geflügel, Rinder und Schweine zu einem gewissen Anteil aus gv-Sojabohnen.
  • Der übrige Teil der Sojabohnen sind Öle, die auch als Speiseöle verwertet werden. Sojaöle finden sich etwa in Margarine, Mayonnaise und Salatsoße. Sie werden zudem in der Gastronomie, etwa als Frittierfette, verwendet.

Sojarohstoffe sind zudem Basis für eine Reihe spezieller Zutaten und Zusatzstoffe.

  • So werden Lecithin und andere Emulgatoren oft aus Sojabohnen gewonnen. Solche Stoffe sind immer dann notwendig, wenn in einem Lebensmittel wässrige Lösungen und Fette miteinander verbunden werden müssen. Deswegen ist Lecithin
  • oft aus Sojabohnen - etwa in Eiskrem, Schokolade, Backwaren und Desserts enthalten.
  • Vitamin E wird häufig aus Sojabohnen isoliert und in vitaminangereicherten Produkten sowie als Antioxidationsmittel in vielen fetthaltigen Lebensmitteln eingesetzt.
  • Bestimmte Sojaeiweiße finden in Fertigprodukten wie Soßen, Suppen und auch in vielen „vegetarischen“ Fleischersatzprodukten Verwendung.
  • Sojamehl oder Sojagrieß werden wegen ihrer besonderen technischen Eigenschaften einigen Backwaren zugesetzt.

Traditionelle Sojaprodukte wie Tofu, Miso und Sojamilch werden aus ganzen Sojabohnen hergestellt und in der Regel nicht aus Massensoja, sondern aus Ware mit speziellen Qualitätsmerkmalen gewonnen. Diese Sojabohnen werden getrennt angebaut und gehandelt. „Zufällige, technisch nicht vermeidbare“ Beimischungen von gentechnisch veränderten Sojabohnen sind jedoch auch in diesen Sojaprodukten möglich.