Trehalose

mögliche Anwendung der Gentechnik Kennzeichnung
Rohstoff Stärke aus gv-Mais ja
Enzyme, hergestellt mit Hilfe von gv-Mikroorganismen nein

Trehalose besitzt eine geringere Süßkraft (etwa 45 Prozent) als normaler Haushaltszucker und ist ein Disacharid (Zweifachzucker), bei dem zwei Glukose-Moleküle auf eine besondere Weise miteinander verknüpft sind.

Trehalose ist in der Natur weit verbreitet und kommt in vielen Organismen vor. Insbesondere Bakterien, Pilze und Hefen bilden Trehalose, um sich sich damit gegen Hitze- und Kältestress zu schützen.

Seit 2001 ist Trehalose in der EU als „neuartiges Lebensmittel“ (Novel Food) zugelassen, denn zuvor wurde der Zucker nicht als Lebensmittel verwendet. Im Vergleich zu anderen Zuckern ist Trehalose chemisch, thermisch und gegenüber Säure stabil. Trehalose schützt die Zellen vor Verletzungen durch Eiskristalle bei Frost oder Tiefkühlprozessen.

Trehalose kann bei verschiedenen Produkten eingesetzt werden, etwa bei:

Gentechnik

Herstellung: Trehalose wird aus Stärke gewonnen. Anwendungen der Gentechnik sind möglich bei pflanzlichen Stärkequellen und vor allem bei der Herstellung der Enzyme, mit denen die Stärke aufgeschlossen und modifiziert wird.

  • Rohstoff Stärke: Maisstärke kann zu einem gewissen Anteil aus gentechnisch verändertem Mais stammen, vor allem wenn die Rohstoffe aus Nord- oder Südamerika importiert wurden. In der EU sind mehrere gv-Maissorten als Lebens- und Futtermittel zugelassen. Weitere pflanzliche Stärkequellen sind Kartoffeln und Weizen. Für die Stärkeproduktion werden von diesen Kulturarten derzeit keine gv-Sorten kommerziell angebaut.
  • Enzyme: Der Abbau und die Modifikation der Stärke - die Stärkeverzuckerung - wird mit Enzymen (z.B. Amylase, Glukose-Isomerase, Pullulanase) durchgeführt. Diese werden überwiegend biotechnisch mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen gewonnen.

Trehalose kann auch biotechnologisch mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestellt werden. In E.coli-Bakterien ist ein dazu führender „natürlicher“ Stoffwechselweg gentechnisch optimiert worden, um größere Mengen gewinnen zu können. Ob dieser Produktionsweg kommerziell genutzt wird, ist nicht bekannt.

Kennzeichnung: Zutaten auf der Basis von Stärke sind kennzeichnungspflichtig, wenn sie unmittelbar aus gentechnisch veränderten Pflanzen (z.B. Mais) hergestellt werden. Dies trifft auch auf Trehalose zu, die in mehreren Verarbeitungsschritten aus Stärke hervorgeht.

Enzyme werden in der Regel nicht auf der Zutatenliste angegeben. Ihre Herstellung mit Hilfe von gv-Mikroorganismen ist zudem nicht kennzeichnungspflichtig. Das trifft auch zu, sollte Trehalose biotechnisch mit hilfe von gv-Mikroorganismen hergestellt werden.